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Fördermittelgeber: Lotterien

Rund 3 Milliarden Euro werden von den deutschen Lotterien jährlich für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt. In Form von Fördermitteln, Zuwendungen oder Spenden. Welche Bereiche konkret durch die Lotterien als Fördermittelgeber finanziert werden, hängt von den einzelnen Lotterien ab. Um hier nicht den Überblick zu verlieren und sein eigenes Projektvorhaben besser einordnen zu können, haben wir Ihnen im Folgenden einige Informationen rund um die Förderung aus Lotterien sowie zahlreiche Beispiele zusammengetragen. Übrigens: Gerne unterstützen wir Sie und Ihren Verein mit unserer individuellen Fördermittelberatung.

Fördermittelgeber Lotterie: eine vielfältige Förderlandschaft

Die sogenannten Wettmittelfonds fördern Einrichtungen aus unterschiedlichsten Bereichen:

  • Soziales
  • Bildung
  • Bürgerliches Engagement
  • Kultur
  • Denkmalschutz
  • Umwelt
  • Entwicklungszusammenarbeit
  • Sport

Dabei werden gerne auch innovative Projekte gefördert, die nachhaltige Veränderungen und Verbesserungen in der Zukunft versprechen. Dabei reicht die Förderung durch Lotterien vom Aufbau ambulanter Angebote für alte Menschen oder Menschen mit Behinderung über Klima- und Umweltschutzvorhaben bis hin zur Lobbyarbeit für benachteiligte Gruppen der Gesellschaft. Das räumt den Lotterien, nicht nur im sozialen Bereich, einen enormen Stellenwert zur Finanzierung von Projekten ein. Ohne die Fördergelder der Lotterien wären in der Vergangenheit zahlreiche Projekte nie zur Umsetzung gekommen – vor allem wenn es um die Verwirklichung innovativer Vorhaben geht.

Zweckerträge als Grundlage der Lotterieförderung und der Wettmittelfonds

Nicht alle Steuern und Abgaben, die bei Lotteriespielen in Deutschland erwirtschaftet werden, gehen an die Finanzämter. Ein Teil der Lotteriesteuer und der Konzessionsabgaben geht als Zweckertrag bzw. Zweckabgabe an die gemeinnützigen Zwecke. Gefördert werden dabei die vier zentralen Förderschwerpunkte um Soziales, Umwelt- und Naturschutz, Sport sowie Denkmalschutz und Kultur. Gerade bei den Glücksspielen Zahlenlotto, Spiel 77, bei der Sportwette ODDSET sowie der Süddeutschen und Norddeutschen Kassenlotterie werden Anteile der Steuern für gemeinnützige Zwecke reserviert.

Wie die finanziellen Mittel aus der Lotterieförderung letztlich auf die einzelnen Förderbereiche verteilt werden, unterschiedet sich je nach Bundesland und Spielbereich voneinander.

Ein Überblick über die Lotterieförderungen

Im Folgenden wollen wir Ihnen einen Überblick über die zentralen Lotterien in Deutschland geben und in diesem Zuge auch deren Förderschwerpunkte vorstellen.

Fernseh- und Soziallotterien

Jährlich werden durch die Fernseh- und Soziallotterien Fördermittel in dreistelliger Millionenhöhe vergeben. Damit werden diese zu einem bedeutenden Förderbaustein, um Aktivitäten zu ermöglichen. Interessant sind Lotterien als Fördermittelgeber nicht nur für groß angelegte Vorhaben, sondern auch für solche aus kleineren und jüngeren Non-Profit-Organisationen.

Definition Soziallotterie: Veranstalter der Soziallotterien sind gemeinnützige Organisationen. Die erwirtschafteten Gewinne, also die Differenz aus Bruttospielerträgen und Verwaltungskosten plus Steuern, werden für einen gemeinnützigen Zweck verwendet. In Deutschland ist das gesetzlich geregelt, sodass mindestens 30% der Gewinne für gemeinnützige Zwecke verwendet werden müssen.

Die Deutsche Fernsehlotterie

1965 gegründet, erzielte die Deutsche Fernsehlotterie über all die Jahre einen karitativen Zweckertrag von über 2 Milliarden Euro und förderte damit über 9.900 soziale Projekte. Ziel der Deutschen Fernsehlotterie ist es, das solidarische Miteinander in Deutschland zu stärken und somit das Gefühl zu vermitteln, dass man mit seinen Ängsten und Nöten nicht allein ist.

Die Stiftung Deutsches Hilfswerk fördert mit den Zweckerträgen durch den Losverkauf der Deutschen Fernsehlotterie bundesweit soziale Projekte und sorgt dabei für eine Vielfalt der Förderungen. Die Stiftung wurde von der ARD und der Bundesregierung der kommunalen Spitzenverbände in Leben gerufen. In Städten wie auch im ländlichen Raum können Kinder, Jugendliche, Familien, Menschen mit Behinderung, Senioren oder schwer kranke Menschen von den Fördermitteln und somit dem Beitrag zu einem besseren Leben profitieren. Dabei wendet sich jedes vierte Projekt dem Förderschwerpunkt Quartiersentwicklung zu und fokussiert somit die Stärkung nachbarschaftlichen Zusammenhalts. Auch die Förderung im Bereich der Digitalisierung bildet einen bedeutenden Förderschwerpunkt gemäß der satzungsgemäßen Aufgabe der Stiftung – nämlich die Förderung sozialer zeitgemäßer Maßnahmen und Einrichtungen aller Art, insbesondere solche mit Modellcharakter.

Die einzelnen Programme weisen eine maximale Fördersumme von 300.000 Euro auf, wobei der Förderanteil je nach Förderschwerpunkt bei 50 bis 90% liegt. Bei der Antragsstellung muss eine Vorlaufzeit von 9 bis 12 Monaten bedacht werden.

Aktion Mensch

1964 unter dem Namen „Aktion Sorgenkind“ gegründet, ist Aktion Mensch heute die größte Soziallotterie in Deutschland. Die Anfänge gehen auf den Contergan-Skandal und somit die bewusste öffentliche Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung zurück. Um die Versorgung behinderter Kinder zu verbessern, wurde so das gemeinsame Projekt der ZDF und der sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrt ins Leben gerufen. Mit der Umbenennung im Jahr 2000 erfolgte auch eine Neuorientierung der Ziele und Förderschwerpunkte. Aus reinen Hilf- und Unterstützungsangeboten wurden so die Themen Aufklärung, Selbsthilfe und Inklusion, also das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, von Bedeutung. Inzwischen existieren über 50 Förderprogramme, die Aktion Mensch zu einem vielseitigen Fördermittelgeber machen. Gefördert werden nur gemeinnützige Organisationen, keine Privatpersonen, gewerbliche Anbieter oder öffentliche Einrichtungen.

Mit den Förderschwerpunkten rund um die Lebensbereiche Arbeit, Freizeit, Wohnen, Bildung und Persönlichkeitsentwicklung, Barrierefreiheit und Mobilität sowie Aufbauprojekte in Mittel- und Osteuropa werden unterschiedliche Zielgruppen angesprochen und unterstützt:

  • Menschen mit Behinderung
  • Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung
  • Senioren mit und ohne Behinderung
  • Menschen mit Behinderung im Alter
  • Junge Menschen mit Behinderung
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen
  • Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten

Die maximale Fördersumme liegt bei 350.000 Euro, wobei der Förderanteil bei den meisten Programmen bei 90% liegt. Während kleinere Förderaktionen eine Vorlaufzeit von rund 3 Monaten benötigen, muss bei größeren Projekten eine Vorlaufzeit von 9 bis 12 Monate einkalkuliert werden.

Glücksspirale

Die Gründung der Glücksspirale geht auf das Jahr 1967 zurück mit dem Ziel, die Finanzierung der Olympischen Spiele in München mit den Einnahmen aus der Lotterie zu sichern. Da das Glücksspielangebot sehr gut ankam, wurde die Lotterie auch an den Olympischen Spielen fortgeführt. Die Erträge gehen seither an den Deutschen Olympischen Sportbund sowie die Bundesgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Seit 1991 gehört auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zu den Mittelempfängern und auch der Umweltschutz ist inzwischen ein weiterer Förderschwerpunkt.

Deutsche Sportlotterie

Eine recht junge Soziallotterie, die auf das Jahr 2014 zurückgeht und auf einer Idee des deutschen Olympiasiegers im Diskuswurf Robert Harting zurückgeht. Ziel der Soziallotterie ist die Förderung von Nachwuchs- und Spitzensportlern.

Deutsche Postcode Lotterie

Seit 2016 gibt es die Deutsche Postcode Lotterie und somit einen weiteren Fördermittelgeber im Bereich der Lotterien. Das besondere an diesen Losen ist die Zuordnung der Losnummern. Denn diese entstehen aus einer Kombination der Postleitzahl, der Straßenanschrift sowie einer individuellen Zahlenkombination der einzelnen Spieler. Auf diese Weise gewinnen bei der Verlosung immer Spieler auch einem benachbarten Adressbereich.

Die Förderschwerpunkte liegen auf der Chancengleichheit, dem sozialen Zusammenhalt sowie dem Umwelt- und Naturschutz. Dabei kommt eine maximale Fördersumme von 300.000 Euro zum Einsatz. Gefördert werden können Projekte von freien, gemeinnützigen, sozialen Organisationen und Einrichtungen. Im Gegensatz zu den anderen Soziallotterien, wie Aktion Mensch, der Deutschen Fernsehlotterie oder der Glücksspirale sind bei der Deutschen Postcode Lotterie die Wohlfahrtsverbände nicht am Vergabeverfahren beteiligt.

Lotterie BildungsChancen

Die Lotterie BildungsChancen ist die jüngste unter den Soziallotterien. Zu den Initiatoren gehören die SOS-Kinderdörfer, der Stiftungsverband und die Deutsche Kinder und Jugendstiftung DKJS. Die anderen Wohlfahrtsverbände sind hierbei nicht involviert. Die Soziallotterie konzentriert sich als Fördermittelgeber auf Projekte aus dem Bildungsbereich mit den Schwerpunkten Wissenschaft und Forschung, Kinder- und Jugendhilfe sowie Entwicklungszusammenarbeit. Dabei werden die Bildungsprojekte in der ersten Phase mit einer Fördersumme von maximal 10.000 Euro unterstützt.

Lotteriespiel der Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken

Sparen ist bei den öffentlichen und genossenschaftlichen Kreditinstituten in Deutschland auch in Form des Lottosparens möglich – bekannt unter den Namen PS-Sparen oder GewinnSparen. Regelmäßig werden dabei gemeinnützige Projekte gefördert, wobei hier Zweckerträge in Millionenhöhe zusammenkommen. Die Zuwendungen werden vor allem für kleinere Investitionen vergeben. Auch Kulturveranstaltungen werden gerne bezuschusst. Um von den Sparlotterien als Fördermittelgeber profitieren zu können, ist ein lokaler Bezug des Projekts zum Geschäftsgebiet des Kreditinstituts sowie die öffentliche Wirksamkeit des Projekts entscheidend.

Der deutsche Lotto- und Totoblock – eine Länderangelegenheit

Als Vereinigung der Lottogesellschaften der Bundesländer wird der Deutsche Lotto- und Totoblock geführt. Als solcher gelten bundesweit einheitliche Spielregeln und Glückzahlen für die Spiele Lotto, ODDSET, GlücksSpirale, Toto und KENO. Als Grundlage dient dabei der Glücksspielstaatsvertrag. Unterschiedlich ist allerdings von Bundesland zu Bundesland, wie mit den erwirtschafteten Zweckerträgen umgegangen wird:

  • einige der Lottogesellschaften sind direkt als aktiver Fördermittelgeber aktiv, beispielsweise in Sachsen-Anhalt
  • andere Lottogesellschaften leiten die Zweckerträge an unabhängige Förderinstitutionen weiter, beispielsweise an landesweit aktive Förderstiftungen, etwa in Berlin oder Nordrhein-Westfalen
  • in anderen Bundesländern wiederum gehen die Fördermittel der Lotterie an die Landesverbände für Wohlfahrt, Sport, Umwelt oder Kultur. Diese vergeben die Mittel dann an ihre Mitglieder, so beispielsweise in Niedersachsen.
  • in einigen Bundesländern ist es üblich, dass die Fördervergabe über die einzelnen Landesministerien erfolgt, zum Beispiel in Hessen oder Baden-Württemberg.
  • teils fließen die Mittel aber auch direkt in den Landeshaushalt, wie in Bayern.

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