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Einen überzeugenden Förderantrag schreiben

Eines vorweg: Die ultimative Blaupause für den perfekten Förderantrag gibt es leider nicht. Abhängig vom Projekt selbst und von den Vorgaben der jeweiligen Stiftung, variieren Länge, Inhalt und Struktur des Dokuments. So können bei einem kleinen Projekt mit geringer Fördersumme schon wenige Seiten ausreichend sein. Umfangreiche Vorhaben mit hohen Projektsummen hingegen erfordern meist ein ausführliches Dossier. Wir erklären Ihnen, worauf Sie dabei achten müssen.

Inhalt & Umfang eines Förderantrags:

Beachten Sie die Vorgaben!

Gerade bei komplexen Förderanträgen sollten Sie auf einen logischen Aufbau achten. Durch ein Inhaltsverzeichnis lässt sich die Gliederung für den Leser leicht nachvollziehen. Falls der Fördermittelgeber keine abweichenden Vorgaben macht, besteht ein Förderantrag klassisch aus einem Anschreiben, der Titelseite, einer Kurzvorstellung des Projekts, der ausführlichen Projektbeschreibung inklusive des Finanzplans und den Anlagen.

Orientieren Sie sich in jedem Fall an den Vorgaben des Förderers! Stiftungen haben oft ganz konkrete Anforderungen an den Inhalt und Aufbau eines Antrages. Manche befassen sich ausschließlich mit ausführlichen Anträgen, andere bevorzugen zunächst eine Kurzbeschreibung des Projekts. Es kann auch sein, dass Sie vorgefertigte Antragsformulare ausfüllen müssen oder aber Sie erhalten eine Auflistung der einzureichenden Unterlagen. Achten Sie unbedingt auf die erforderlichen Formalitäten, denn sonst könnte Ihr Antrag schneller abgewiesen werden, als Ihnen lieb ist.

Sprache & Gestaltung eines Förderantrags:

Keine Romane schreiben!

Mit dem Förderantrag wollen Sie keinen Pulitzerpreis gewinnen, sondern andere davon überzeugen, dass Ihr Projekt es wert ist, unterstützt zu werden. Niemand wird es sich mit einer Tasse Tee gemütlich machen und in Ruhe durch Ihren Antrag schmökern. Zeit ist ein Luxus, den sich im Arbeitsalltag kaum jemand leisten kann. Schreiben Sie also nicht um den heißen Brei herum!

  • Formulieren Sie auf den Punkt, knapp und präzise in kurzen Sätzen! Vermeiden Sie langatmige Ausschmückungen, Floskeln und unverständliche Fachbegriffe.
  • Betonen Sie Gemeinsamkeiten! Idealerweise steht das Projekt für Ziele und Werte, die auch der Förderinstitution wichtig sind. Arbeiten Sie das im Text deutlich heraus, zum Beispiel indem Sie Schlüsselbegriffe verwenden, mit denen auch der Förderer seine Arbeit beschreibt.
  • Bemühen Sie sich um ein übersichtliches Layout! Achten Sie auf einheitliche Zeilenabstände und ein gut lesbares Schriftbild. Mit Absätzen und Zwischenüberschriften geben Sie langen Texten die notwendige Struktur.
  • Setzen Sie Kreativität wohldosiert ein! Abhängig vom Thema Ihres Projektes können Schriftfarbe und Bilder Ihr Ansinnen unterstützen, achten Sie aber in erster Linie auf eine gute Lesbarkeit.
  • Stellen Sie sicher, dass der Text fehlerfrei ist! Orthografie- und Grammatikfehler sind unprofessionell und einfach zu vermeiden. Nutzen Sie die Korrekturfunktion Ihres Schreibprogramms und lassen Sie den finalen Text von jemandem gegenlesen, der in Rechtschreibung und Grammatik sattelfest ist.

Aufbau & Struktur eines Förderantrags:

Überzeugen Sie mit Fakten!

Macht der Fördermittelgeber keine konkreten Vorgaben zur Antragstellung und sind Sie nicht an einheitliche Formulare gebunden, ist es an Ihnen, den Antrag logisch und übersichtlich aufzubauen. Folgende Inhalte gehören dazu:

1. Das Anschreiben für den ersten Eindruck

Sie wissen ja, was man über den ersten Eindruck sagt. Er ist entscheidend. Ihr Anschreiben sollte also beim Förderer Neugier und Interesse wecken, Ihre Kompetenz darstellen, die Bedeutung des Projektes hervorheben, den individuellen Nutzen aufzeigen, den die Stiftung von einer Förderung hätte, die gewünschte Förderung benennen und dabei nicht länger als eine Seite sein. Kein leichtes Unterfangen.

2. Die Titelseite für den Überblick

Auf der Titelseite geben Sie einen Überblick über alle wichtigen Fakten zum Projekt:

  • genauer Projektname und der geplante Förderzeitraum
  • benötigte Fördersumme
  • Name und Anschrift Ihres Vereins
  • Angaben zur Tätigkeit und Finanzierung des Vereins (kein ausführliches Profil)
  • Name des vertretungsberechtigten Vorstands und der Projektverantwortlichen
  • Kontaktdaten: Adresse, Telefon, Fax, E-Mail, Internetadresse
  • Falls es weitere am Projekt beteiligte Institutionen und Personen gibt: Internetadresse der Institution und Kontaktdaten aller Ansprechpartner
  • Angaben zu bereits beantragten Fördermitteln: Bei wem wurden Anträge in welcher Höhe und mit welchem Ergebnis gestellt?

3. Eine Kurzvorstellung des Projekts gibt Orientierung

Fassen Sie auf maximal einer Seite Ihr Projekt möglichst präzise zusammen. Konzentrieren Sie sich dabei auf das Wesentliche, um dem Förderer einen kurzen Überblick zu verschaffen. Nennen Sie den Titel des beantragten Projektes, skizzieren Sie kurz die wesentlichen Zielsetzungen, Problemstellungen und Lösungsvorschläge. Auch Ort, Dauer, Budget und Personal und Ihre Qualifikation für das Vorhaben gehören zu den Kernpunkten. Überzeugen Sie den Geldgeber und machen Sie deutlich, was das Besondere an Ihrem Projekt ist.

4. Die Ausführliche Projektbeschreibung muss überzeugen

Kurze Einleitung: Wer macht was warum und für wen? Ordnen Sie das Projekt in einigen kurzen Sätzen ein. Nennen Sie dabei Inhalt und Ziel des Projekts, Ihre Befähigung zur Umsetzung und den Grund für eine Anfrage bei dieser Stiftung.

Ihr Verein: Stellen Sie anhand relevanter Daten und Fakten Ihren Verein und seine Arbeit vor. Weisen Sie auf Erfolge in der bisherigen Vereinsarbeit hin und schildern Sie die Vision der gemeinnützigen Arbeit und die Ziele, die sich der Verein für die kommenden Jahre gesetzt hat. Überzeugen Sie mit Seriosität und Kompetenz.

Das Projekt: Nun geht es ganz konkret um das Projekt und dessen Ablauf. Untermauern Sie Ihre Aussagen, wo immer es geht, mit konkreten Zahlen oder Beispielen. Folgende relevante Punkte sollte die Projektbeschreibung beinhalten:

  • Vision, Hintergrund und Motivation für das Projekt (Welchen Bedarf sehen Sie für das Vorhaben? Welches Problem wollen Sie damit lösen?)
  • Ziele des Projekts und geplante Erfolgskontrolle (z. B. Was genau möchten Sie erreichen? Die Ziele sollten konkret und messbar sein.)
  • Genaue Beschreibung der Zielgruppe, die mit dem Projekt erreicht werden soll
  • Detaillierter Zeitplan nach Projektphasen (Planung, Vorbereitung, Durchführung, Abschluss und Auswertung)
  • Ablauf des Projektes mit Angabe konkreter Aktivitäten und deren Zielsetzung (z. B. Seminare, Workshop, Kundgebung, Aktionswoche, Filmveranstaltung, Podiumsdiskussion, Konzert, Fest, geplante Öffentlichkeitsarbeit und Dokumentation)
  • Angaben zu den verwendeten Mitteln: Dazu gehören auch Mitarbeiter, ehrenamtliche Helfer, Zeitaufwand, Räumlichkeiten und andere Sachmittel
  • Angaben zur Nachhaltigkeit des Projektes (Wie werden Projektergebnisse entweder von Ihnen oder von anderen weiterverwendet? Wie können Erfahrungen weitergegeben werden? Können die Ergebnisse auch für andere Bereiche / Projekte verwendet werden?)
  • Vorteile für den Fördermittelgeber aus dem Projekt

Der Finanzierungsplan

Erstellen Sie einen schlüssigen und transparenten Finanzierungsplan, aus dem die genauen Projektkosten, die beantragten Fördermittel und der Eigenanteil des Vereins ersichtlich sind. Auf der Sollseite stehen zum Beispiel Personalkosten, Kosten für Öffentlichkeitsarbeit, Sachmittel, Reise-, Miet-, Büro- und Druckkosten. Je realistischer die Zahlen sind, umso glaubwürdiger ist Ihr Kostenplan. Gegebenenfalls können Sie schon erste Angebote beifügen. Dem gegenüber steht der Finanzierungsplan, der sämtliche Einnahmen beinhaltet, wie zum Beispiel Fördermittel von Stiftungen, öffentliche Fördermittel, Spenden oder Eintrittsgelder. Die beantragte Förderung gehört auch zu den erwarteten Einnahmen. Ziel ist es, den Kosten- und Finanzierungsplan in Ausgleich zu bringen.

Der Förderer wird Ihren Finanzierungsplan genau unter die Lupe nehmen. Berücksichtigen Sie also unbedingt die Richtlinien bezüglich weiterer Fördermittel, Eigenanteil, etc. Da der Plan verbindlich ist, können Änderungen während des Projektes nur in Absprache mit den Geldgebern erfolgen. Übrigens: Der vom Verein zu erbringende Eigenanteil betrifft nicht ausschließlich finanzielle Mittel. Ehrenamtlich getätigte Eigenleistungen können zum Teil auch als ein selbst erbrachter Anteil an den Einnahmen angegeben werden, z. B. Raummieten, ehrenamtliche Arbeitsstunden, oder der Transport durch Privatfahrzeuge.

5. Fazit & Gesprächsangebot runden den Antrag ab

Am Ende des Antrages können Sie das wesentliche Ziel des Projektes noch einmal zusammenfassen und Ihrer Hoffnung auf Unterstützung Ausdruck verleihen. Ein Dank an die Stiftung und eine Begründung, warum Sie sich für diese entschieden haben, ist ein charmanter Abschluss. Bieten Sie zudem an zusätzliche Informationen zu schicken oder Ihr Projekt auch persönlich vorzustellen. Geben Sie hierzu eine zeitliche Linie vor. Wichtig: Vergessen Sie nicht, ein Datum und Ihre Unterschrift unter den Antrag zu setzen.

6. Anlagen belegen Ihre Kompetenz

Prüfen Sie vorab, ob bestimmte Unterlagen wie zum Beispiel Ihre Vereinssatzung beigefügt werden müssen. Auch für das Projekt wichtige oder interessante Dokumente wie Fotos, Pläne, der aktuelle Jahresbericht Ihres Vereins, eine Imagebroschüre oder andere Referenzen könnten hilfreich sein und Ihre Kompetenz bezeugen. Wählen Sie allerdings genau aus, was tatsächlich von Bedeutung ist.

Quellen:
https://stiftungssuche.de/tipps-zur-antragstellung/die-richtigen-worte/#1508842944312-408c7157-dff7
http://www-alt.aktionsbuendnis-brandenburg.de/praxishilfen/wie-schreiben-wir-einen-guten-foerderantrag

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