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SOCIAL ENTREPRENEURSHIP

Die Welt besser machen

Das Konzept des Social Entrepreneurship hat in den letzten Jahren weltweit viele Anhänger gefunden. Ihnen geht es um nichts Geringeres als die positive Veränderung der Gesellschaft, damit unsere Welt gerechter, gesünder, friedlicher und sozialer – eben ein ganzes Stück besser – wird. Vor allem junge Unternehmer tragen dabei die Überzeugung, dass man mit einem unternehmerischen Ansatz den nachhaltigsten gesellschaftlichen Mehrwert erzielen kann. Diese Social Entrepreneurs begeistern mit ihren innovativen Ideen, mit ihren Visionen, mit Durchhaltevermögen und Engagement.

 

Social Entrepreneurship: Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen ist das primäre Ziel von Social Entrepreneurship. Der Gewinn, der mit unternehmerischen Mittel generiert wird, wird weitestgehend zur Erreichung der sozialen Ziele reinvestiert und nicht ausgeschüttet.
  • Social Enterprises kombinieren die jeweiligen Vorteile von Marktwirtschaft, Sozialwesen und Staat und nutzen sie, um langfristig positive gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken. Ihre Innovationskraft ist dabei ein entscheidender Faktor.
  • Grundlage für die Zielsetzung von Social Entrepreneurship sind die 17 Sustainable Development Goals (SDGs), die sich die Vereinten Nationen bis 2010 gesetzt haben.
  • Sozialunternehmen werden nicht an Umsätzen oder Gewinn, sondern an ihrer gesellschaftlichen Wirkung (Impact) gemessen. Ihre angebotenen Produkte und Dienstleistungen müssen erkennbar auf Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen einzahlen.
  • Ein Social Business kann in jeder beliebigen Rechtsform gegründet werden. Gemeinnützige Organisationen wie die gUG oder die gGmbH bringen jedoch finanzielle Vorteile durch geringere Steuerlast und zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten
  • Durch die fehlende Gewinnorientierung ist die langfristige Finanzierung im Rahmen von Social Entrepreneurship meist schwierig. Allerdings profitieren gemeinnützige Organisationen neben eigenen Einnahmen und Social Venturing von staatlichen Fördermöglichkeiten und privaten Spendeneinnahmen.

Was ist Social Entrepreneurship?

Obwohl soziales Unternehmertum in Deutschland längst mehr ist als eine Trendbewegung – immerhin zählte eine KfW-Studie allein zwischen 2012 – 2017 die Gründung von 108.000 neuen Social Enterprises – gibt es bei uns im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern noch keine allgemeingültige Definition von Social Entrepreneurship. Viele orientieren sich an einer Erklärung der Europäischen Kommission, nach der Sozialunternehmen in erster Linie Unternehmen sind,

„… für die das soziale oder gesellschaftliche gemeinnützige Ziel Sinn und Zweck ihrer Geschäftstätigkeit darstellt, was sich oft in einem hohen Maße an sozialer Innovation äußert, deren Gewinne größtenteils wieder investiert werden, um dieses soziale Ziel zu erreichen und deren Organisationsstruktur oder Eigentumsverhältnisse dieses Ziel widerspiegeln, da sie auf Prinzipien der Mitbestimmung oder Mitarbeiterbeteiligung basieren oder auf soziale Gerechtigkeit ausgerichtet sind.“

Diese Definition gibt die drei Eckpfeiler für Social Entrepreneurship:

Die gesellschaftliche Dimension

nach der das primäre Ziel von Social Entrepreneurship die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen ist, soziale und ökologische Aspekte inbegriffen. Dabei sollte sich die positive gesellschaftliche Wirkung auf mindestens eines der von der UN definierten 17 Sustainable Development Goals (SDGs) für nachhaltige Entwicklung beziehen.

Die unternehmerische Dimension

in der sich Social Entrepreneurship kontinuierlich unternehmerischer Mittel bedient, mit dem Ziel, die eigene Wirkung zu erhöhen. Meist geht mit der unternehmerischen Aktivität die Schaffung neuer und innovativer Lösungen durch Produkte oder Dienstleistungen einher.

Die Governance Dimension

die sicherstellt, dass durch steuernde und kontrollierende Mechanismen der Organisation die positiven gesellschaftlichen Ziele intern und extern gelebt und gewahrt werden. Zudem werden erwirtschaftete Gewinne nicht ausgeschüttet, sondern in die Zielerreichung reinvestiert.

Gesellschaftliche Veränderung wichtiger als Gewinn

Ein Unternehmen, das in allen drei Dimensionen agiert, beweist soziales Unternehmertum. Es liegt damit im Mittelfeld zwischen rein wohltätigen und rein kommerziellen Organisationen. Moderne Sozialunternehmen, häufig auch als Social Business oder Social Enterprises bezeichnet, streben eigene Gewinne an, die aber größtenteils reinvestiert werden, um die eigene Finanzierung, aber vor allem ihre Wirkungskraft zu sichern. Der Impact, also die positive soziale Wirkung, steht über dem ökonomischen Ziel der Gewinnmaximierung. Damit stehen Social Entrepreneurs für ein neues unternehmerisches Selbstverständnis. Sie kombinieren die jeweiligen Vorteile von Marktwirtschaft, Sozialwesen und Staat und nutzen sie, um langfristig positive gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken. Aus der Zusammenfügung von Innovationsgeist und sozialer Wertschöpfung entsteht das Ideal des Social Entrepreneurship.

Was sind die Sustainable Development Goals? (SDGs)

Im September 2015 wurde die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung von allen UN-Mitgliedstaaten verabschiedet, um deutlich zu machen, dass die globalen Herausforderungen unserer Zeit nur bewältigt werden können, wenn alle Staaten der Welt an einem Strang ziehen.  Um global nachhaltige Strukturen zu schaffen, haben sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen 17 Ziele bis 2030 gesetzt: Die UN-Nachhaltigkeitsziele oder Sustainable Development Goals, kurz SDGs genannt. Diese 17 Ziele umfassen alle drei Dimensionen von Nachhaltigkeit: Soziales, Wirtschaft und Umwelt und sind somit auch Orientierungsgrundlage für Social Entrepreneurs. Die SDGs richten den Fokus auf besonders benachteiligte und diskriminierte Bevölkerungsgruppen. Hierdurch soll die Welt gerechter, gesünder, friedlicher und sozialer gestaltet werden.

SDG 1:                    Keine Armut

SDG 2:                    Kein Hunger

SDG 3:                    Gesundheit und Wohlergehen

SDG 4:                    Hochwertige Bildung

SDG 5:                    Geschlechtergleichstellung

SDG 6:                    Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

SDG 7:                    Bezahlbare und erneuerbare Energie

SDG 8:                    Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

SDG 9:                    Industrie, Innovation und Infrastruktur

SDG 10:                  Weniger Ungleichheiten

SDG 11:                  Nachhaltige Städte und Gemeinden

SDG 12:                  Nachhaltige/r Konsum und Produktion

SDG 13:                  Maßnahmen zum Klimaschutz

SDG 14:                  Leben unter Wasser

SDG 15:                  Leben an Land

SDG 16:                  Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

SDG 17:                  Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Was unterscheidet Social Enterprises von klassischen Unternehmen?

Der größte Unterschied liegt sicherlich in der Zielsetzung: Klassische Unternehmen zielen darauf ab,  mit der Zeit immer mehr Gewinne zu generieren. Sozialunternehmen jedoch streben eine Nutzenmaximierung an. Sie werden also weniger an Umsätzen als an ihrer gesellschaftlichen Wirkung (Impact) gemessen. Ihre angebotenen Produkte und Dienstleistungen müssen erkennbar auf Lösungen gesellschaftlicher Herausforderungen einzahlen. Eine KfW-Studie zu dem Thema hat weitere typische Eigenschaften von Social Enterprises zusammengefasst, die sie von klassischen Unternehmen unterscheiden:

  • Social Entrepreneurs gründen nicht, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, sondern möchten mit ihrem Sozialunternehmen ein Herzensprojekt verwirklichen.
  • Sozialunternehmen werden im Gegensatz zu gewinnorientierten Unternehmen öfter von einem Team gegründet.
  • Die Kundengewinnung gelingt einfacher als bei gewerblich orientierten Unternehmen, weil Sozialunternehmen Ziele anstreben, die vielen Menschen (Kunden) selbst am Herzen liegen.
  • Social Enterprises zeichnen sich durch besonderen Innovationsgeist aus. Laut der KfW Studie bringt jedes 4. Sozialunternehmen seine eigene technische Innovation zur Marktreife.
  • Sozialunternehmen zielen nicht auf Monopolstellung oder Wettbewerbsvorteile ab. Vielmehr geht es ihnen darum, möglichst schnell eine große Zahl an Nutzern und Nachahmern zu gewinnen, damit sich die gewünschten Effekte durch das ”Klonen” des Geschäftsmodells und andere Lernprozesse weiterverbreiten.

Die häufigsten Rechtsformen für soziales Unternehmertum

Social Entrepreneurs haben bei der Gründung die Qual der Wahl. Im Prinzip kommen für sie alle Rechtsformen in Frage, die auch gewinnorientierte Unternehmen wählen können. Allerdings spielt die Wahl der richtigen Rechtsform bei Sozialunternehmen insbesondere dann eine Rolle, wenn es um Steuervorteile geht. Diese werden in der Regel nur der GmbH, UG, AG, dem Verein und der Stiftung gewährt. Zudem kann für diese Rechtsformen auch die Gemeinnützigkeit beim Finanzamt beantragt werden. Ein nicht unerheblicher Vorteil, denn wer gemeinnützig agiert, wird teilweise oder ganz von der Ertrags- und Vermögenssteuer befreit. Außerdem können nur gemeinnützige Organisationen Spenden annehmen und diese bescheinigen. Auch einige Zuschüsse oder öffentliche Fördermittel sind an die Gemeinnützigkeit einer Organisation gebunden und werden nur dann gewährt.

RechtsformGeschäftliche AusrichtungBesonderheiten
e. V. (eingetragener Verein)Keine Gewinnorientierung, soziale Mission, wirtschaftlicher Zweckbetrieb möglichGründung nur mit mindestens sieben Mitgliedern möglich; es muss ein Vorstand gebildet werden; jedes Vereinsmitglied hat eine Stimme bei Entscheidungen
gGmbH, 
gUG,
gAG
Keine Gewinnorientierung, soziale MissionGründung allein oder im Team; Stammkapital muss erbracht werden; Haftung ist beschränkt; Geschäftszweck muss gemeinnützig, mildtätig oder kirchlich sein, Gewinne werden nicht ausgeschüttet
UG,
GmbH,
AG
Soziale oder gewerbliche Mission, soziale Mission mit gewerblichem AnteilGründung allein oder im Team; Stammkapital muss erbracht werden; Haftung ist beschränkt

Setzt Social Entrepreneurship Gemeinnützigkeit voraus?

Sozialunternehmen, die einen gesellschaftlichen Nutzen bringen, müssen nicht automatisch den Status der Gemeinnützigkeit vorweisen können. Diese unterliegt gesetzlichen Vorgaben und muss beim zuständigen Finanzamt beantragt und anerkannt werden. Für die Gründung eines Sozialunternehmens ist es also nicht zwingend erforderlich, mit einer gemeinnützigen Rechtsform zu gründen – ein soziales Geschäftsmodell kann auch mit einer „normalen“ Kapitalgesellschaft umgesetzt werden. Allerdings zählen sozial motivierte Unternehmen, die ihren Gewinn aber überwiegend an Investoren ausschütten, im Allgemeinen nicht zum Social Entrepreneurship.

Geeignete Mischformen: gGmbH, gUG und e.V.

Geeignete Mischformen für Soziales Unternehmertum, die sowohl unternehmerisches Handeln ermöglichen als auch vom Status der Gemeinnützigkeit profitieren, sind vor allem die gemeinnützige GmbH (gGmbH) und die gemeinnützige Unternehmergesellschaft (gUG). Aber auch die Rechtsform des eingetragenen Verein (e.V) kann für Social Entrepreneurs die passende Gründungsform sein. Dieser darf im Rahmen des wirtschaftlichen Zweckbetriebs Gewinne erwirtschaften, die zur Erfüllung des gemeinnützigen Satzungszweckes verwendet werden. Welche konkreten Vor- und Nachteile diese gemeinnützigen Rechtsformen mit sich bringen, können Sie hier nachlesen.

Beliebte Geschäftsmodelle für Social Entrepreneurs

Unabhängig von der Rechtsform können verschiedene Geschäfts- oder Wirkungsmodelle gewählt werden, um den gewünschten gesellschaftlichen Mehrwert zu erzielen. Hier einige Beispiele:

Spendenmodelle mit Social-Marketing-Fokus: Hierbei wird auf verschiedenste Weise Fundraising für soziale oder ökologische Projekte betrieben. Neben Events, Spenden-Aktionen, und Social-Media-Kampagnen können auch gebrandete Produkte verkauft werden. So generiert das Unternehmen zusätzliche Einnahmen und steigert zugleich die Bekanntheit seiner Marke. Die Produkte werden mit dem guten Zweck verbunden und erlangen dadurch einen Mehrwert für sozial engagierte Zielgruppen.

Quer-Subventionierung: Mit dem Kauf eines Produktes oder eine Dienstleistung wird mindestens ein weiteres für eine Person finanziert, die es dringend braucht, aber nicht bezahlen kann. Das indische Aravind Eye Hospital zum Beispiel finanziert durch kostenpflichtige Augenbehandlungen für wohlhabende Bürger kostenfreie Behandlungen für einkommensschwache Patienten.

Erlebnisse verkaufen: Vor allem im Tourismus- und Freizeitbereich ein zielführendes Geschäftsmodell, bei dem zum einen Einnahmen für eine bedürftige Zielgruppe generiert werden, zum anderen aber auch die Gesellschaft für deren Probleme sensibilisiert wird. Gleichzeitig sind diese Erlebnisse für die Kunden etwas ganz Besonderes, weil sie sich von normalen Tourismus- und Freizeitangeboten abheben. Blindenrestaurants sind hierfür ein gutes Beispiel, ebenso wie Urlaubsreisen mit Freiwilligenarbeit in sozialen oder Umweltschutzprojekten und der Unterbringung bei lokalen Organisationen oder Familien.

Wie können sich Sozialunternehmen finanzieren?

Social Venturing

Nach wie vor stellt die langfristige Finanzierung die größte Hürde für Social Entrepreneurs dar. Normale Investoren messen den Erfolg am Gewinnwachstum – eine Kennzahl, mit der soziale Unternehmen in der Regel nicht punkten können. Aber auch wenn die Renditechancen für Investoren aufgrund der Einkommensmodelle von Sozialunternehmen oft eingeschränkt sind, ergibt sich durch die „soziale Rendite“ ein besonderer Investitionsanreiz. Social Venturing nennt sich das Investieren in Sozialunternehmen. Auch in Deutschland gibt es seit einigen Jahren Risikokapitalgeber im Bereich Social Entrepreneurship. Social-Venture-Capitalists erwarten keinen oder nur einen geringen finanziellen Gewinn, dafür aber eine soziale Rendite. Neben privaten Stiftungen engagiert sich auch die KfW mit speziellen Förderdarlehen in diesem Bereich.

Eigenes Einkommen, staatliche Förderungen & Spenden

Allerdings haben Social Entrepreneurs bei der Finanzierung ihres Unternehmens auch einen entscheidenden Vorteil: Ihnen steht eine größere Bandbreite an verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten zur Verfügung als normalen Unternehmen oder rein sozialen Organisationen. Social Enterprises können sowohl eigenes Einkommen generieren, etwa durch Produktverkauf, Dienstleistungen, Mitglieds- oder Nutzerbeiträge. Mit dem Status der Gemeinnützigkeit können sie aber auch Spenden und (ehrenamtliche) Unterstützung mobilisieren und zusätzlich Zuschüsse der öffentlichen Hand beantragen. Auch Crowdfunding ist eine geeignete Finanzierungsmöglichkeit für Social Entrepreneurs, weil sie Spender meist mit ihrer Vision und ihrer eigenen Geschichte überzeugen können. Erfolgreiche Sozialunternehmen schaffen es, sich durch einen kreativen Mix aus öffentlichen und privaten Mitteln solide und nachhaltig aufzustellen.

Social Entepreneurs können Förderung durch verschiedene Stellen erhalten:

Wie wird der Erfolg von Social Entrepreneurship gemessen?

Der Social Impact

Social Entrepreneurs können nicht, wie klassische Unternehmen, nach ihrem Umsatz oder Gewinn beurteilt werden. Aufschluss über ihren Erfolg gibt der Social Impact, also die (positive) Wirkung im jeweiligen Themenfeld auf die Gesellschaft. Sie ist dem Gewinn übergeordnet und soll gegenüber potentiellen Investoren und anderen Stakeholdern den langfristigen Erfolg der Organisation nachweisen. Allerdings ist die Wirkungsmessung schwierig, nicht zuletzt, weil ein Social Impact erst nach geraumer Zeit eintritt und stets mehreren Einflüssen unterliegt.  Das gemeinnützige Analyse- und Beratungshaus PHINEO hat eine Wirkungstreppe entwickelt, mit dem sich Impact messen lassen kann.

Quelle: PHINEO gAG, Kursbuch Wirkung

Auf den ersten drei Stufen wird der sogenannte Output generiert, der als Grundlage für eine spätere Wirksamkeit erreicht werden muss. Von Stufe vier bis sechs spricht man von Wirkung, Stufe sieben entspricht dann gesellschaftlichem Impact

Verbreitung und Skalierbarkeit

Ein anderer Aspekt bei der Beurteilung von Geschäftsmodellen des Social Entrepreneurship ist ihre Skalierbarkeit, also ihr Potenzial zu wachsen und sich zu verbreiten. Konkurrenzdenken und das Sichern von Wettbewerbsvorteilen sind dabei kontraproduktiv. Es ist vielmehr erwünscht, dass positive soziale Effekte, die durch das einzelne Sozialunternehmen erfolgreich demonstriert wurden, in kurzer Zeit in der Gesellschaft verbreitet werden. Das muss nicht unbedingt nur durch eigenes Wachstum der Organisation erfolgen. Eine erfolgreiche Skalierung kann auch indirekt gelingen, u. a. durch Open-Source-Politik oder durch Franchising. Nachahmer können den Ansatz gegen eine Schulungs- oder Lizenzgebühr übernehmen. Skalierung kann aber auch einfach durch Wissensdiffusion und das Teilen und Verbreiten von Ideen (scaling of ideas) erreicht werden.

Capacity Assessment & Social Enterprise Scorecard

Das Capacity Assessment Grid wird häufig zur Identifizierung der Leistungsfähigkeit einer Organisation aufgrund von Strukturmerkmalen, Skills und anderen Ressourcen herangezogen und kann auch auf Sozialunternehmen angewendet werden. Eine weitere Alternative ist die Social Enterprise Scorecard, die auch soziale Langfristziele berücksichtigt. Sie ist im Prinzip eine Anpassung der Balanced Score Card, die eine Übersicht der wichtigsten strategischen Ziele eines Unternehmens gibt. Dafür werden den spezifischen Zielen Kennzahlen, Zielvorgaben und Maßnahmen zugeordnet und in einer einheitlichen Ansicht zusammengefasst.

Der Social Reporting Standard

Für die Dokumentation des Social Impacts gibt es noch keine verpflichtenden, einheitlichen Reporting-Standards. Die Organisation Ashoka hat jedoch in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern den Social Reporting Standard (SRS) entwickelt, der einen Rahmen für die Berichterstattung vorschlägt. Die Methode hilft dabei, die Wirkungskette von Programmen, Projekten und Organisationen zu dokumentieren und zu kommunizieren. Darüber hinaus erfasst der SRS systematisch weitere wesentliche Elemente der Berichterstattung wie Organisationsstruktur und Finanzen.

Wo können sich Social Entrepreneurs informieren?

Für Social Entrepreneurs gibt es eine Reihe von Anlaufstellen, bei denen sie sich umfassend informieren und vor allem vernetzen können. Wir stellen die wichtigsten vor:

ASHOKA

Auf internationaler Ebene ist die Organisation Ashoka die älteste und bekannteste Organisation von und für Social Entrepreneurs. 1980 in den USA gegründet, ist Ashoka seit 2003 auch in Deutschland aktiv. Ashoka betreibt das Stipendiaten-Programm Ashoka-Follows und fördert damit knapp 4000 Sozialunternehmer in über 90 Ländern der Welt. Als internationale Dachorganisation gibt sie finanzielle Unterstützung, Beratung und pflegt ein internationales und interdisziplinäres Netzwerk.

SEND

SEND ist 2017 aus dem Bundesverband Deutsche Startups entstanden. Seitdem hat sich SEND zum größten Interessenverband für Social Entrepreneurship in Deutschland entwickelt. Als Dachorganisation für deutsche Sozialunternehmen bietet SEND vor allem Lobbyarbeit, Fachwissen und Informationen. So veröffentlicht der Verband seit 2018 jährlich den Deutschen Social Entrepreneurship Monitor (DSEM). Social Entrepreneurs können Mitglied bei SEND werden und das Netzwerk nutzen, um sich mit Gleichgesinnten zusammenzuschließen, auszutauschen und gemeinsam aktiv zu werden. 

Weitere Netzwerke und Anlaufstellen

  • Social Impact Lab: Eröffnet jungen Menschen an verschiedenen Standorten die Möglichkeiten des Social Entrepreneurships.
  • Hilfswerft: Die Hilfswerft vermittelt unternehmerisches Wissen als Gründungsbegleitung für Sozialunternehmer und unterstützt Gründungsinteressierte so von der Idee bis zur Umsetzung.
  • Social Entrepreneurship Akademie (SEA): Zentrale Anlaufstelle für alle, die ein Sozialunternehmen gründen möchten. Unterstützt werden angehende Social Entrepreneurs sowie bereits erfolgreiche Sozialunternehmer.
  • Social Entrepreneurship BW (SocEntBW): Netzwerk mit regelmäßigen Veranstaltungen für (angehende) Sozialunternehmen in Baden-Württemberg
  • Bundesinitiative Impact Investing: möchte durch den Aufbau des Impact-Investing-Ökosystems in Deutschland zusätzliches Kapital zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen mobilisieren

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