Modellbau, Luftschiffe, Marineflieger, Ausstellungen und mehr
Bürgerschaftliches Engagement hat viele Gesichter – auch das Arbeiten an neuen Ausstellungen, der Modellbau oder das Restaurieren von Außenexponaten gehören dazu. Der Förderverein Deutsches Luftschiff- und Marinefliegermuseum Nordholz e.V. ist Eigentümer und Träger des Deutschen Luftschiff- und Marinefliegermuseums AERONAUTICUM in Nordholz. Neben einigen hauptamtlichen Kräften, darunter zwei Wissenschaftler, für die der Förderverein Arbeitgeber ist, bringen sich 42 ehrenamtliche Mitarbeiter und vier Vorstandsmitglieder in die Museumsarbeit ein.
Vereinsvorsitzender Manfred Mittelstedt ist seit 10 Jahren dabei und seit Anfang 2003 erster Vorsitzender des Vereins. „Wir gehören mit rund 50.000 Besuchern im Jahr zu den zehn Prozent der Museen in Deutschland, die eine solche Besucherzahl erreichen. Das ist eine große Verantwortung für uns. Üblicherweise sind solche Museen in staatlicher Trägerschaft – nicht so bei uns,“ bemerkt er. „Der Förderverein veranstaltet z. B. im Sommer mehrmals im Monat Grill-Abende auf seinem 36.000 m2 großen Freigelände, auf dem sich auch ein Kinderspielplatz befindet – da brauchen Sie eine komplette rechtliche Absicherung, denn Sie stehen als ehrenamtlicher Vorsitzender voll in der Haftung und haften mit Ihrem privaten Vermögen,“ bringt Manfred Mittelstedt seine Gedanken bei Übernahme des Amtes auf den Punkt. Als langjähriges Mitglied beim Verein DEUTSCHES EHRENAMT e.V. ist er diese Sorge los, denn damit ist der Vorstand des Fördervereins komplett rechtlich abgesichert.
Das AERONAUTICUM bietet auf rund 1.300 m² Ausstellungsfläche in seinen Museumshallen (v. a. Hans-Scharoun-Halle und Graf-Zeppelin-Saal) interessante Einblicke in die historische und technische Entwicklung der Luftschifffahrt sowie der See- und Marinefliegerei. Zahlreiche Original-Luftfahrzeuge sind auf dem ca. 36.000 m² großem Freigelände zu besichtigen. Sogar heiraten kann man hier – nämlich in der VFW 614, der sogenannten „Kanzlermaschine“, die von 1977 bis 1998 u. a. die Bundeskanzler Helmut Schmidt und Helmut Kohl, aber auch die Bundespräsidenten jener Zeit beförderte. Besonders stolz ist Mittelstedt nicht nur auf die festangestellten Mitarbeiter des Vereins, vor allem auf die Leistungen der 42 bürgerschaftlich Engagierten des Museums. Diese erbrachten im vergangenen Jahr 10.395 Arbeitsstunden und sparten so dem Steuerzahler eine Million an Kosten – wäre dies ein vom Bund oder Land finanziertes Museum.